Am 15. Mai 1960 gründeten 24 Gläubige aus der Region Überlingen und Tuttlingen den eingetragenen Verein „Gemeinschaft der Evangelisch Taufgesinnten (Nazarener)“ mit Sitz in Schönbuch bei Bambergen. Der Zweck des Vereins war u. a. die Förderung des religiösen Lebens auf der Grundlage der Heiligen Schrift und die Armenpflege. Als die Zahl der Gläubigen weiter zunahm und die Räumlichkeiten immer enger wurden, entstanden Gedanken, ein eigenes Versammlungshaus zu bauen. Das geplante Versammlungshaus sollte mit einem Freizeitheim verbunden werden. Schwerpunkt dieses Freizeitheims war es, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Ferien unter Gottes Wort zu ermöglichen.
Überlegungen der Ortsgemeinde Evangelisch Taufgesinnter, im Bodenseeraum ein Versammlungshaus zu bauen, werden durch den Ruf anderer Täufergemeinden nach einem Freizeitheim für die Jugend durchkreuzt. Die Verantwortlichen einigen sich nach intensivem Gebet und dem Fragen nach Gottes Willen auf ein kombiniertes Projekt als Freizeitheim für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Räumlichkeiten für die Ortsgemeinde. Edwin Bär, der spätere Vereinsvorsitzende, vertritt dieses Projekt mit sehr viel Engagement in den verschiedenen ETG-Gemeinden und bei der kommunalen Verwaltung. In vielen Gemeinden findet das Projekt Zustimmung, vor allem in Zürich und im Besonderen bei Architekt Heinrich Kunz. Träger des Freizeitheimes sollen die ETG-Gemeinden in Deutschland, Schweiz, Frankreich und Österreich sein. Heinrich Kunz ist bereit, die gesamte Planung zu übernehmen. Durch die Schenkung eines ca. 10.000 m² großen Grundstücks in Bambergen, mit dem Flurnamen „Lindenwiese“, kann das Projekt konkret geplant werden. Den ersten Planungen wird die Baugenehmigung nicht erteilt. Eine Neuplanung erfolgt und wird zur Genehmigung eingereicht.
Die Baugenehmigung liegt vor. Es kann begonnen werden! Die Gesamtbaukosten werden auf 1,25 Mio. DM geschätzt. Man hofft auf preisgünstige Lieferungen von Baumaterialien und Einrichtungsgegenständen von Gönnern und auf die Mithilfe von Freiwilligen und PAX-Helfern, damit sich die Kosten reduzieren. Eigenmittel sind nur in geringem Umfang vorhanden, sodass das Projekt auf Spenden aus dem In- und Ausland angewiesen ist. Die Verantwortlichen sehen die Lindenwiese als Glaubenswerk und vertrauen auf die Hilfe des lebendigen, treuen Gottes.
Es wird von einer Bauzeit von 2-3 Jahren ausgegangen.Für 30 Monate ist die Mithilfe von 6 PAX-Männern aus USA, Kanada und Japan zugesagt. Die PAX kommen aus Mennonitengemeinden und leisten so ihren Ersatzwehrdienst oder einen freiwilligen Dienst für Gott. Unter der Anleitung von Baupolier Franz und der Bauleitung von Peter Keller, bringen die PAX-Männer, Helfergruppen aus ETG-Gemeinden und Helfer aus der Ortsgemeinde den Rohbau voran.
130 Personen versammeln sich zur eersten ordentlichen Vereinsversammlung bei Familie Bär-Fröhlich in Schönbuch.
Der Rohbau ist fertig. Mit Richtspruch und Richtfest wird dieser Bauabschnitt festlich begangen.
Ein Gönner ermöglicht den Kauf eines weiteren angrenzenden Grundstücks.
Das fertige Bauwerk kann nach zweijähriger Bauzeit von Gönnern, Freunden und Interessierten aus nah und fern besichtigt werden. Einweihungsfeier am 13. August 1972 mit Ansprachen, Gottesdienst, Imbiss und musikalischen Beiträgen der Chöre aus Erlen und Ludwigsburg.
Das Haus wird von den ersten Gästen bezogen. Bis 23. September finden erste Ferienwochen für Kinder, Jugendliche und Gästewochen statt… Die Belegung des Freizeitheimes durch eigene Veranstaltungen und Fremdgruppen nimmt ständig zu. Ein Ganzjahresbetrieb stellt sich bald ein. Die Hauseltern Hans und Rita Fuchs sind mit ihren Mitarbeitern voll gefordert. Die Vereinsaufgaben übernehmen Vereinsvorstand, Freizeitausschuss, Verwaltungsrat und Vereinsversammlung.
Die Gebäude erhalten eine neue Außenfassade mit Wärmeisolierung.
Erweiterung der Garagen und Aufstockung des Garagengebäudes. Zwei Mitarbeiterzimmer und ein Gruppenraum und weitere Lagermöglichkeiten sollen dem zunehmenden Raumbedarf des Freizeitheimes und der Ortsgemeinde entgegenkommen.
Edwin Bär, der bisherige Vereinsvorsitzende und Mitbegründer des Freizeitheimes Lindenwiese, verstirbt. Als Nachfolger wird Gerhard Heer in dieses Amt gewählt.
Pläne zum Anbau eines gemütlichen Aufenthaltsraumes werden konkretisiert. Weitere Anforderungen wie Gruppenräume für die Ortsgemeinde, zusätzliche Räume für den Wirtschaftsbereich, Toiletten für Tagesgäste und der Einbau eines Personenaufzugs werden diskutiert.
Der Verwaltungsrat stimmt weiteren Planungen für Umbau und Erweiterung zu. Eine Baukommission wird berufen.
Eine Planung für Umbau und Erweiterung mit drei Schwerpunkten, Wirtschaftsbereich, Cafeteria, Gemeinderäume ist erstellt und wird vom Stadtbauamt Überlingen genehmigt. Veranschlagte Baukosten ca. 1,5 bis 2 Mio. DM.
Baubeginn am Anbau Cafeteria. Unter Anleitung von Thomas Dauwalter wird der Rohbau von Freiwilligen in Eigenleistung erstellt.
Tag der offenen Tür und Einweihung des An- und Umbaus mit Festgottesdienst, Aktivitäten, Imbiss und Vereinsversammlung.
Das Heimleiterehepaar Hans und Rita Fuchs verabschiedet sich nach 22 Jahren Einsatz. Als ihre Nachfolger werden Urs und Ursula Klauser eingeführt.
Festveranstaltung zum 25jährigen Jubiläum Freizeitheim Lindenwiese mit Gottesdienst, Aktivitäten und Begegnungen.
Erste Überlegungen, wie der vorhandene Gottesdienstraum wegen der steigenden Besucherzahlen erweitert werden könnte.
Rita und Hans Fuchs erinnern sich nochmal, wie es vor 40 Jahren war. Im Jubiläumsgottesdienst fand ein Interview statt, das an dieser Stelle ein Stück Geschichte lebensnah wiedergibt.
Das Heimleiterehepaar Urs und Ursula Klauser finden eine neue Aufgabe als Missionsmitarbeiter in Uganda. Die Nachfolger werden Graciela und Timon Föll.
Die Jugendpastoren der Kirche Lindenwiese, Anna-Lena und Dominic Pfenninger, lösen Graciela und Timon Föll als Heimleiter-Ehepaar ab.
aktuell wird in verschiedenen Bereichen die Zukunft der Lindenwiese gestaltet:
Julia Kleemann löst Anna-Lena Pfenninger als Heimleitung ab. Anna-Lena Pfenninger geht in den Mutterschutz und Dominic Pfenninger konzentriert sich auf seine Jugendpastorenstelle der Kirche.
Die Corona-Pandemie betrifft das Freizeitheim, als Gruppenbelegungshaus und einem Ort der Begegnung und der Gemeinschaft, enorm. Viele Wochen steht das Haus leer. Die Mitarbeiter sind während der Pandemie-Zeit leider in Kurzarbeit.